BAP-Logo-Fan-Tourtagebuch

München, 22 Juni 2000

Ein Bericht von Ludger Egen-Gödde

Endlich beim Tollwood-Festival! Wolfgang Niedecken freute sich in seiner Ansage, hier mal zu spielen, "wo man schon so viel von gehört" habe. In der Tat – Tollwood hat was, und zwar für alle - vom Öko-Freak bis zum Wichtig-Man mit Krawatte (so einer stand neben mir, sang sogar zeitweise mit...). Es wäre allerdings ein Wunder, wenn in München nicht irgendein Haken an der Sache wäre. So auch diesmal – um 22 Uhr musste Schluss sein, wegen Lärm, Anwohnern etc. etc. Wolfgang sagte dies direkt zu Anfang, um damit gleichzeitig auch anzukündigen, dass die folgenden 2,5 Stunden richtig abgehen würden. So war es dann auch, vom ersten Stück an. Für mich war es ein ganz besonderes Konzert, weil ich neben meinen ebenfalls zu Bayern gewordenen Freunden aus Köln zum ersten Mal meinen sechsjährigen Sohn dabei hatte, der als gebürtiger Bayer zu Hause häufig (und freiwillig) BAP hört. Sein Lieblingsmusiker ist Jens Streifling, dessen sprichwörtliches musikalisches Können wir auch hier einmal mehr genießen konnten. Wie überhaupt die ganze Band vor Spielfreude glänzte. Herausragend für mich "Vill passiert..." und "Nix wie bessher", diese Stücke krachen genauso wie die alten Klassiker. Einzig "Ne schöne jroos" kam irgendwie nicht, der Unterschied zur Tonfim-Variante war zwar da, aber es fehlte der letzte Dynamik-Kick wie aus früheren Major-Zeiten. Dass Helmut eigene Akzente setzten kann, zeigte er in "Alexandra" und an zahlreichen anderen Stellen. Seit dem Wechsel ist die manchmal arg dominante Gitarrenpräsenz von Major einem "weniger ist mehr" gewichen, was mir persönlich sehr gut gefällt. Alles in allem hat es wieder richtig Spass gemacht, und mein Sohn fragte beim Rausgehen: Papa, wann kommen die wieder hierher? Ich hoffe, bald!!